„Cringe Effect“ spielt in einem Anorexie-Reha-Center in Portland, wo Ce, eine langjährige Magersuchtspatientin, sich dem Publikum anvertraut und sich auf eine Behandlungsreise begibt. Das Stück verfolgt Ce’s Entwicklung von der Verleugnung zur Akzeptanz und bietet eine mutige, eindringlich schöne Auseinandersetzung mit menschlicher Schwäche und Widerstandsfähigkeit. Die Erzählung kritisiert den gesellschaftlichen Perfektionswahn und verwebt eine komplexe Geschichte vor einem minimalistischen Bühnenbild.
Beeindruckend war neben der schauspielerischen Leistung auch die Stille in der mit 500 Schülerinnen und Schülern voll besetzten Veranstaltungshalle während der ca. einstündigen Solo-Performance. Im Anschluss bot sich die Möglichkeit für ein Gespräch mit der Autorin und Darstellerin Cecelia Marshall und der Regisseurin Mathilde Berry, beide vom Tortive Theatre in London, die auf die vielen Fragen über dieses auch persönliche Thema sehr offen berichteten.
Ein herzliches Dankeschön für die Organisation an Beate Karnatz vom bmk-Beratungsteam, das auch bei Essstörungen beratend zur Verfügung steht.

